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Wüten – Wutanfälle von Kindern

Anke Eyrich
Anke Eyrich

Diese Dramen wegen Nichtigkeiten. Diese Wutanfälle in der Öffentlichkeit sind echt peinlich und der Auslöser ist manchmal so nichtig…

Wutanfälle von Kindern verstehen

Inhaltsverzeichnis

“Ich will aber einen ganzen Keks!!! Den will ich nicht!!! Bring mir jetzt sofort einen heilen!!! Du doofe Mama!!!“ 

Wenn Kinder Wutanfälle haben, bringen sie uns Eltern meist sehr in Not. Im Gegensatz zum Weinen ist ein Wutanfall noch das größere Tabu in unserer Kultur. „Die Eltern müssen ihr Kind in den Griff kriegen“ oder „Das Kind tanzt den Eltern auf der Nase herum. Das muss man ihm abgewöhnen.“, sind unausgesprochene oder auch ausgesprochene Meinungen unseres Umfeldes.

Was aber, wenn der Wutausbruch noch einen ganz anderen Hintergrund hat? Nämlich den, dass Dein Kind gerade voller Stress ist – einfach alles zu viel – reizüberflutet. Die Not in Worte packen, geht für dein Kind noch nicht und dieser Stress bricht einfach – mit diesem Wutanfall – aus ihm heraus …

Es wütet - entlastet sich dadurch - und danach ist die Welt wieder in Ordnung.

Sicherlich kennst Du das, als Mama oder Papa ein wütendes, völlig aufgelöstes Kind vor Dir zu haben, das für Deine Worte oder Beruhigung überhaupt nicht zugänglich ist. Aber mit einem Mal – und das kann nach 5, 10 oder 20 Minuten sein – ist es fertig mit Wüten, geht seines Weges und spielt friedlichst weiter. Kommt Dir das bekannt vor? Nun, falls ja, Du hast hier einen typischen „broken cookie“-Effekt erlebt.

Der „zerbrochene Keks“ steht für die Kleinigkeit, die die Explosion aufgestauter Dinge ausgelöst hat.

Das zerbrochene Keks-Syndrom

Der „zerbrochene Keks“ steht für die Kleinigkeit, die die Explosion aufgestauter Dinge ausgelöst hat. Dein Kind ist gestresst – nehmen wir an, es ist 4 oder 5 Jahre alt. Gleich am Morgen gab es Stress, weil die Lieblingshose in der Wäsche war oder dein Kind konnte vor dem Kindi nicht mehr spielen, denn Du musstest direkt zu einem Termin und hattest keine Zeit zum Warten.


Im Kindergarten oder in der Kita gab es im Laufe des Vormittags auch einige Ereignisse, die für dein Kind unangenehm bis stressig waren: Es durfte bei seinen Freunden oder Freundinnen nicht mitspielen, es wurde geärgert, es war ihm zu laut und als es dann doch ins Spielen gefunden hat und es gerade am schönsten war, mussten alle aufräumen. Beim Abholen kam der Papa als Letzter (was noch nie vorkam) und Dein Kind hatte solche Angst, dass es heute vergessen würde.

Dieses gestresste Kind möchte nun von Dir einen Keks nach dem Mittagessen, es ist aber nur noch ein Keks in der Dose und der ist zerbrochen! Dein Kind wirft sich wütend und schreiend auf den Boden, weil es keinen zerbrochenen Keks haben will. Der Keks ist der Tropfen, der das (Stress-)Fass Deines Kindes zum Überlaufen bringt.

Ok zugegeben, ist nicht so schön, so ein Wutanfall, so ein nicht erreichbares, wütendes, schreiendes Kind … vor allem nicht in der Öffentlichkeit. Und unsere erste natürliche Reaktion ist, diesen Ausbruch zu stoppen. Der passt nicht in unsere rationale Erwachsenenwelt und stört einfach nur.

Was kannst du beim nächsten Wutausbruch deines Kindes tun?

Wenn es das nächste Mal zu Hause passiert – dieser Wutanfall – dann habe ich folgenden Vorschlag:

Atme tief durch, suche in dir einen ruhigen Ort und bleibe bei Deinem wütenden Kind.

– Atmen – Dabeibleiben – Nichts sagen

Außer vielleicht mit ruhiger Stimme: „Oh je, ich sehe, da tobt ganz schön Wut in dir, ganz schön viel Wut. Die will raus.“

Oder andere Sätze in deinen Worten …

„Nichts tun“ – außer dabei bleiben – und schauen, was passiert…

Mehr über Wutausbrüche findest du auch im folgenden Blogartikel „Wutanfälle wegen NICHTS“

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Anke Eyrich - Expertin für Aware Parenting Familienberatung

Anke Eyrich​

Als Aware Parenting Expertin im deutschsprachigen Raum ist Aware Parenting für mich nicht nur eine Methode, sondern eine Lebensweise. Kinder brauchen Raum, um zu weinen, zu wüten, zu lachen und zu spielen. Und sie brauchen eine starke Bindung zu uns Erwachsenen. Es ist mein tiefes Anliegen, Eltern und Pädagogen dabei zu unterstützen. Erfahre mehr über mich oder mache es wie 17.500+ andere und abonniere meinen Newsletter mit Tipps und Angeboten für mehr (Ver-)Bindung – Inspiration – Entspannung für bewusstes Elternsein.

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