Alltag ohne Strafen | Ohne Strafen und Belohnen
Eine der 3 Säulen im Aware Parenting ist das Begleiten von Kindern ins Leben OHNE zu strafen und OHNE zu belohnen. Als ich das erste mal von Dr. Aletha Solter, der Begründerin von Aware Parenting und einer meiner größten und wichtigsten Lehrerinnen davon hörte, habe ich aufgehorcht…
Als meine Kinder noch sehr klein waren, bin ich mit vielen „wenn-du-jetzt-nicht-dann“ durch meinen Mutter Alltag gegangen. Ich habe mich damit sehr unwohl gefühlt. „Wenn du jetzt nicht aufräumst, dann gibt es keine Gute Nacht Geschichte“. Immer wieder Strafen anzudrohen, hat sich nicht gut angefühlt. Ich hatte den Eindruck, damit schade ich mir selbst genauso wie meinen Kindern.
Das wirft die Frage auf „Warum kooperieren Kinder manchmal nicht? Warum machen sie nicht mit?“. Um das zu verstehen, müssen wir die Welt aus der Sicht der Kinder betrachten.
Strafen ist immer ein Machtmissbrauch.
Wenn sie für ihre eigenen Bedürfnisse sorgen, dann können sie unseren Anweisungen oft nicht folgen. Sie sind kleine Forscher und Entdecker.
Manchmal verbieten wir etwas, das sie unbedingt erforschen und entdecken wollen und dann können sie nicht auf uns hören.
Kinder erleben sich auch oft ohnmächtig. Ein „Nein“ uns gegenüber nutzen sie, um ihre Ohnmacht auszugleichen.
Sie sind oft nicht in Kontakt oder Verbindung mit uns.
Oder wir sind nicht in Verbindung mit uns selbst als Mama oder Papa, dann können wir unsere Kinder nicht erreichen.
Kinder verstehen unsere Grenzen und Bitten nicht. Manchmal sind sie zu klein und damit überfordert oder mit einer noch bestehenden Grenze mit zunehmendem Alter unterfordert. Sie brauchen mehr Freiraum und eine Grenze, die nicht mehr altersgerecht ist, muss verschwinden.
Oftmals sind wir aber vor allem nicht mit unseren Bedürfnissen in Kontakt als Mutter / als Vater. Wir spüren uns nicht. Wir sind auch nicht innerlich überzeugt von dem, was wir gerade wollen, was wir unsere Kinder bitten oder was wir sagen.
Oder wir haben Angst vor ihren Reaktionen auf unser Nein oder unsere Grenze.
Oft bekommen wir auf unser Nein eine Reaktion. Ein typisches Beispiel dafür ist, wenn die Bildschirmzeit endet und ausgeschaltet werden soll.
„Nein, jetzt nicht nochmals ein Film anschauen, jetzt ist Abendbrot-Zeit. Es wird sonst zu spät, du hast schon sehr viel geschaut…“ auf solche Begrenzungen von uns kommt eine Reaktion und dein Kind reagiert mit Wut oder einem Wutanfall. Es kann für dein Kind eine Möglichkeit sein, sein volles Stressgefäß zu leeren und sich über den Wutanfall von seinem Stress und den aufgestauten Gefühlen zu entlasten. Diese Reaktion fürchten wir Eltern aber und geben nach.
Es ist ein großes Thema unsere Kinder ohne strafen und ohne belohnen im Alltag zu begleiten.
Es bedeutet NICHT alle Bedürfnisse von deinem Kind zu erfüllen und deine eigenen Bedürfnisse völlig hinten anzustellen. Es bedeutet ALLE Bedürfnisse, von allen Familienmitgliedern im Blick zu haben.
Ohne Strafen bedeutet zu hinterfragen „Warum kann mein Kind gerade nicht kooperieren?“.
Es geht oft viel einfacher weiter, wenn wir schauen, wo steht mein Kind gerade und wo stehe ich selbst. Warum hakt es? Warum funktioniert es nicht? Warum knirscht es im Getriebe?
Diesen Fragen nachzugehen lohnt sich sehr!
Nun wünsche ich dir ein gutes und immer entspannteres Unterwegs sein mit deinem Kind ohne zu strafen oder zu drohen!
Deine Anke
Kommentare und Austausch gerne in meinem Aware Parenting Telegram-Kanal
Ich bin noch sehr erfüllt von meinem Spielend Elternsein Seminar und den wundervollen Eltern, die sich auf den Weg gemacht haben, an den Themen in ihren Familien dran zu bleiben und sie friedvoll mit ihren Kindern und für sich selbst zu klären. Wir haben einen gesamten Abend diesem Thema „OHNE strafen & drohen“ gewidmet und uns natürlich auch dazu ausgetauscht.
Bist du neugierig geworden?
Hast du Lust tiefer einzusteigen und von mir begleitet zu werden? Dann trage dich gerne bereits jetzt auf die Warteliste für das nächste „Spielend Elternsein“-Seminar ein, welches im Frühjahr starten wird.
Als Aware Parenting Expertin im deutschsprachigen Raum ist Aware Parenting für mich nicht nur eine Methode, sondern eine Lebensweise. Kinder brauchen Raum, um zu weinen, zu wüten, zu lachen und zu spielen. Und sie brauchen eine starke Bindung zu uns Erwachsenen. Es ist mein tiefes Anliegen, Eltern und Pädagogen dabei zu unterstützen. Erfahre mehr über mich oder mache es wie 17.500+ andere und abonniere meinen Newsletter mit Tipps und Angeboten für mehr (Ver-)Bindung – Inspiration – Entspannung für bewusstes Elternsein.
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© 2024 Anke Eyrich | Aware Parenting Institut Germany