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Aggressionen – Schlagen, Treten, Beißen & Co…

Anke Eyrich
Anke Eyrich

… sind ein großes Tabu-Thema unserer Gesellschaft. Starke Emotionen zu zeigen ist unerwünscht und gehört klassischerweise zu den Dingen, die wir Kindern wegerziehen sollten! So verlangt es zumindest meist unser Umfeld.

Aggressionen bei Kindern - Verstehe dieses Verhalten und gehe nachhaltig erfolgreich damit um.

Inhaltsverzeichnis

Auch in einigen pädagogischen Ansätzen geht es darum, schlagen, beißen, treten, herumwerfen von Gegenständen und schreien durch unsere Reaktion – oft in Form von Belohnen und/oder Strafen – „in den Griff zu bekommen“.

Damit kommen wir Eltern in eine sehr schwierige Spirale von Dingen, die wir gar nicht tun wollen. Wir spüren, wie trennend dieser Umgang ist. Die Ver-Bindung nimmt dadurch Schaden. Das tut weh – Eltern wie Kindern. 
Kennst du das?

Gibt es einen Weg, mit dem aggressiven Verhalten eines Kindes umzugehen, der nicht trennend zwischen dir und dem Kind wirkt?

Hintergründe von aggressivem Verhalten

Ja, den gibt es! Ich habe erlebt, dass es zuerst einmal sehr hilfreich ist, den Hintergrund aggressiven Verhaltens zu verstehen.

Nimm die Gegenseite des „lieben“ Kindes an!

Eine wichtige Nachricht vorneweg – es gehört wesentlich zur Entwicklung von Kindern, dass sie die ganze Breite von Gefühlen und Emotionen leben dürfen. Nur so lernen sie das Menschsein ganz kennen und werden darauf vorbereitet, mit den Herausforderungen des Lebens umgehen zu können. So gern wir nur die „lieb-sein“ Seite unserer Kinder wählen würden, so sehr rächt sich dies. Denn es gibt immer auch die Gegenseite und die können wir entweder einladen, sich in einer Weise zu zeigen, in der Nichts und Niemand verletzt wird oder wir grenzen sie aus und sie bahnt sich unkontrolliert ihren Weg.

In meinem Blog-Beitrag übers Wüten habe ich von verschiedenen Stressfaktoren geschrieben, die dein Kind natürlicherweise versucht über Weinen und Wüten auszudrücken und den Stress abzubauen.


Bei Aggression gegenüber anderen Kindern kommen oft zwei Dinge zusammen:

Dein Kind hat Aufgestautes in sich und gleichzeitig fehlt ihm noch die Erfahrung, wie es mit anderen Kindern in einem guten sozialen Kontakt sein kann.

Die gute Nachricht:
 Ebenso wie Laufen und Sprechen lernen, braucht soziales Lernen Zeit. Es wird von uns Eltern oft übersehen, dass ein Kind mit 2, 3 oder 6 Jahren im Umgang mit anderen Kindern überfordert ist.

Wie du bei aggresivem Verhalten reagieren kannst.

Was ist jetzt aber zu tun, wenn dein Kind dich schlägt oder gegenüber anderen Kindern aggressiv ist!?

Zuerst einmal ist die Aufgabe von dir, als Mutter oder Vater dein Kind und andere Kinder, die betroffen sind, mit einer großen Klarheit zu schützen. Du musst dein Kind dann vielleicht festhalten – kurz – und ihm klar sagen „Das tut weh, lass das.“

Das kennst du vielleicht schon. Hier kommt die Besonderheit des Aware Parenting Ansatzes:
Wir setzen eine liebevolle Schutz-Grenze UND GLEICHZEITIG darf die Wut sein.

Oft werde ich gefragt: „Darf ich mein Kind festhalten?“ – Ja! Du darfst und musst es um dich selbst und andere Menschen zu schützen.

Die Frage ist hier, mit welcher Haltung du das tust:
„Ja, ich halte dich. Ich halte dich davon ab etwas zu tun, das anderen oder dir weh tut oder davon, dass etwas kaputt geht.“
Das sind die beiden Grundregeln im Aware Parenting und ich halte dich mit Liebe und Klarheit.

Oftmals hilft es das Kind von hinten zu halten, damit es seine Wut ausdrücken kann und trotzdem nichts und niemandem zu Schaden kommt.

Es gibt noch andere Formen im Aware Parenting, Kindern den Ausdruck von Wut und Ohnmacht zu ermöglichen. Zum Beispiel über die Bindungsspiele unter anderem die Macht-Umkehr-Spiele. Hierzu findest du in meinen Blogartikeln mehr.

Ich wünsche dir einen entspannten und klaren Umgang mit Situationen, in denen Kinder Aggressionen zeigen und ein besseres Verständnis dafür.

Deine Anke

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Anke Eyrich - Expertin für Aware Parenting Familienberatung

Anke Eyrich​

Als Aware Parenting Expertin im deutschsprachigen Raum ist Aware Parenting für mich nicht nur eine Methode, sondern eine Lebensweise. Kinder brauchen Raum, um zu weinen, zu wüten, zu lachen und zu spielen. Und sie brauchen eine starke Bindung zu uns Erwachsenen. Es ist mein tiefes Anliegen, Eltern und Pädagogen dabei zu unterstützen. Erfahre mehr über mich oder mache es wie 17.500+ andere und abonniere meinen Newsletter mit Tipps und Angeboten für mehr (Ver-)Bindung – Inspiration – Entspannung für bewusstes Elternsein.

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